STARBYNARY - Dark Passenger


Nach seinem Ausstieg bei den italienischen Powermetallern Derdian, holte sich Joe Caggianelli mit Leo Giraldi und Luigi Accardo zwei erstklassige Musiker ins Boot und rief Starbynary ins Leben. Unterstützt von Mike LePond und Diego Ralli wurde innerhalb von zwei Jahren das Debut „Dark Passenger“ eingespielt.

Eröffnet wird die Platte mit einem genretypischen Intro, welches sich im Klassik/Filmmusik-Gewand bewegt. Mit dem anschließenden „Dawn of Evil“ wird ein erstes kleines Ausrufezeichen gesetzt. Melodisch, schnell, nicht zu keyboardlastig, selbiges ist nämlich mehr im Hintergrund angesiedelt, und mit fetten Chören im Mittelteil legen Starbynary ein ziemliches Brett hin. Parallelen zu Rhapsody lassen sich zwar nicht leugnen, doch glücklicherweise sind diese nicht ganz so deutlich zu hören wie bei Joes ehemaliger Kapelle.

Geniales Riffing, dezente Keyboardpassagen, ein groovender Bass, all das würde für einen herausragenden Song reichen. Doch der Titeltrack setzt noch starkes, songdienliches Drumming, eine hervorragende Gesangsleistung und exzellente Soli obendrauf. Ganz großes Kino!

Und wer jetzt denkt, dass Starbynary damit ihr Pulver schon verschossen hätten, sieht sich getäuscht. Denn mit „Blood“ geht es auf höchstem Niveau weiter. Nach dem balladesken Intro steigert sich der Song zu einer wahren Rockhymne und bietet im Mittelteil sowohl ein gefühlvolles als auch ein Hochgeschwindigkeitssolo auf.

Die erste richtige Ballade gibt es erst mit „Reflections“, auch wenn sie mit knapp anderthalb Minuten sehr kurz ausfällt. Getragen von Pianoakkorden kommt Joes ausdrucksstarker Gesang hier voll zur Geltung.

Weiter geht es mit „Codex“, einem weiteren Uptempo-Song, der allerdings im Mittelteil gemäßigtere Töne anschlägt und erneut mit starken Soli von Leo garniert wird.

Auch mit „The Ritual – Modus Operandi“ und „My Enemies“ wird das Tempo hoch gehalten, wobei es bei ersterem ein Jordan Rudess Gedächtnissolo gibt. Letzterer wird mit einem Erzähler eingeleitet, bevor der eigentliche Gesang loslegt.

„Look Around, Turn Away!“ bildet die zweite Ballade, die allerdings mit sieben Minuten deutlich länger ausfällt als die erste. Der Instrumental- und Soloteil ist dann wieder im Uptempo, bevor es zum Ende hin wieder in den balladesken Bereich zurückkehrt.

Das anschließende, 16 minütige Opus „The End Begins“ bildet den krönenden Abschluss des Albums. Hier wird alles aufgefahren, was das (Metal)Herz begehrt: Balladeske Pianoparts, schnelle Riffs, erstklassiges Songwriting und orchestrale Arrangements sowie erstklassiger Gesang. Ein starker Abschluss eines noch stärkeren Albums.

Fazit: Mit „Dark Passenger“ ist Starbynary ein großartiges Debut gelungen, das um Längen besser ist als der letzte Release von Joes ehemaligem Arbeitgeber. So muss guter Powermetal klingen!


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